Deutsche Beschreibung

Der englische Begriff „defensive medicine“ (auf Deutsch: „defensive Medizin“ oder „absichernde Medizin“) bezeichnet medizinische Praktiken, die Ärzte oder andere medizinische Fachkräfte ergreifen, um sich vor rechtlichen Konsequenzen wie Klagen oder Vorwürfen der Fahrlässigkeit zu schützen, anstatt primär das Wohlergehen des Patienten in den Fokus zu stellen.

Typische Merkmale der defensiven Medizin:

  1. Überdiagnose:
    • Durchführung unnötiger Tests oder Scans, um mögliche rechtliche Risiken zu minimieren.
      • Beispiel: Wiederholte MRTs ohne klinische Notwendigkeit.
  2. Übervorsichtige Behandlungen:
    • Durchführung medizinischer Maßnahmen, die nicht zwingend erforderlich sind, um mögliche Vorwürfe zu vermeiden.
      • Beispiel: Kaiserschnitte bei Schwangerschaften ohne medizinische Indikation.
  3. Vermeidung von Risiken:
    • Ablehnung von komplexen oder risikoreichen Patienten, um potenzielle Klagen zu verhindern.

Etymologie

Der Begriff „defensive medicine“ setzt sich aus den Wörtern „defensive“ (abwehrend, schützend) und „medicine“ (Medizin) zusammen.

  • „Defensive“: Vom Lateinischen „defensivus“, was „schützend“ oder „abwehrend“ bedeutet.
  • „Medicine“: Vom Lateinischen „medicina“, das „Heilkunst“ oder „Heilmittel“ bedeutet.

Die Wortkombination tauchte erstmals in den 1970er Jahren auf, als Klagen wegen ärztlicher Kunstfehler im englischsprachigen Raum zunahmen und die medizinische Praxis beeinflussten.


Synonyme und Antonyme

Synonyme

  • Risk-averse medicine
  • Precautionary medicine
  • Legal-protective practice

Antonyme

  • Patient-centered medicine
  • Evidence-based practice
  • Necessary treatment

Englische Sätze mit „Defensive Medicine“

  1. Rechtlicher Kontext:
    “Defensive medicine is often driven by the fear of malpractice lawsuits.”
    (Defensive Medizin wird oft durch die Angst vor Klagen wegen Kunstfehlern motiviert.)
  2. Kosten im Gesundheitswesen:
    “The practice of defensive medicine contributes significantly to rising healthcare costs.”
    (Die Praxis der defensiven Medizin trägt erheblich zu steigenden Gesundheitskosten bei.)
  3. Ethischer Kontext:
    “Critics argue that defensive medicine compromises the quality of patient care.”
    (Kritiker argumentieren, dass defensive Medizin die Qualität der Patientenversorgung beeinträchtigt.)
  4. Forschung:
    “Studies show that defensive medicine is prevalent in countries with high litigation rates.”
    (Studien zeigen, dass defensive Medizin in Ländern mit hohen Klageraten verbreitet ist.)

Fazit

„Defensive medicine“ ist ein Begriff, der die komplexen Herausforderungen im Gesundheitswesen beleuchtet, insbesondere die Balance zwischen medizinischer Versorgung und rechtlicher Absicherung. Obwohl diese Praktiken den Ärzten Schutz vor rechtlichen Konsequenzen bieten, können sie unnötige Kosten verursachen und die Patientenversorgung beeinträchtigen. Für deutschsprachige Lernende bietet der Begriff eine wertvolle Perspektive auf die Schnittstellen von Recht, Medizin und Ethik im englischsprachigen Raum und zeigt, wie Sprache präzise soziale und berufliche Dilemmata beschreibt.

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