Das englische Wort „agraphia“ ist ein medizinischer Fachbegriff, der eine neurologische Störung beschreibt, bei der eine Person die Fähigkeit verliert, zu schreiben – obwohl sie zuvor dazu in der Lage war. Der Begriff stammt aus dem Altgriechischen: „a-“ bedeutet „nicht“ oder „ohne“ und „graphē“ bedeutet „Schrift“ oder „Schreiben“. Wörtlich übersetzt bedeutet „agraphia“ also „Nicht-Schreiben-Können“.
Bedeutung
Agraphia ist ein Zustand, bei dem die Fähigkeit zu schreiben entweder teilweise oder vollständig verloren geht. Die Störung ist erworben, das heißt, sie tritt als Folge einer Hirnverletzung, Schlaganfalls, Demenz oder einer anderen neurologischen Erkrankung auf. Sie ist nicht mit mangelnden Schreibkenntnissen zu verwechseln!
Im Deutschen wird derselbe Begriff verwendet: Agraphie.
Typen von Agraphia
In der Neurolinguistik unterscheidet man verschiedene Arten:
- Apraxische Agraphie: Die betroffene Person weiß, was sie schreiben möchte, kann aber die motorischen Bewegungen nicht koordinieren.
- Linguistische Agraphie: Probleme beim Abrufen sprachlicher Informationen – z. B. beim Schreiben von Wörtern oder Sätzen.
- Periphere Agraphie: Betrifft vor allem die physische Ausführung des Schreibens (z. B. Zittern, motorische Einschränkungen).
- Zentrale Agraphie: Betrifft die sprachliche Verarbeitung, etwa das Umsetzen gesprochener Sprache in geschriebene Form.
Verwendung im englischen Sprachgebrauch
Obwohl „agraphia“ ein Fachbegriff ist, begegnet er auch in populärwissenschaftlichen Artikeln, medizinischen Berichten oder Diskussionen über Neurodiversität:
- „After his stroke, the patient developed agraphia and could no longer write even simple sentences.“
(Nach seinem Schlaganfall entwickelte der Patient Agraphie und konnte nicht einmal einfache Sätze schreiben.) - „Agraphia often occurs alongside aphasia, affecting both written and spoken language.“
(Agraphie tritt oft zusammen mit Aphasie auf und beeinträchtigt sowohl die geschriebene als auch die gesprochene Sprache.)
Verwandte Begriffe
- Aphasia – Sprachverlust (Sprechen und Verstehen)
- Alexia – Verlust der Lesefähigkeit
- Dysgraphia – Schreibstörung (meist entwicklungsbedingt, z. B. bei Kindern)
- Apraxia – Störung der Bewegungsplanung
Beispiel im Alltag
Während „agraphia“ nicht zum Alltagsvokabular gehört, kann es für Lernende der englischen Sprache hilfreich sein, solche Begriffe zu erkennen – besonders beim Lesen medizinischer Texte, neurologischer Studien oder bei Diskussionen über Sprach- und Schreibfähigkeiten im Kontext von Erkrankungen wie Alzheimer, Schlaganfall oder traumatischen Hirnverletzungen.
Fazit
„Agraphia“ ist ein wichtiges englisches Fachwort, das den Verlust der Schreibfähigkeit beschreibt – ein Symptom mit tiefgreifenden Auswirkungen auf Kommunikation und Lebensqualität. Es ist ein anschauliches Beispiel dafür, wie die englische Sprache, insbesondere in der Medizin, griechisch-lateinische Wurzeln nutzt, um komplexe neurologische Phänomene präzise zu benennen.
Für Lernende des Englischen eröffnet dieses Wort Einblicke in medizinische Fachsprache, neurologische Zusammenhänge und den reichen Wortschatz, den die englische Sprache für die Beschreibung kognitiver Funktionen bietet.