Der englische Ausdruck „agony uncle“ bezeichnet eine männliche Person – oft ein Journalist oder Kolumnist –, die in Zeitungen, Zeitschriften oder Online-Medien Ratschläge zu persönlichen, emotionalen oder zwischenmenschlichen Problemen erteilt. Es handelt sich um das männliche Gegenstück zur bekannteren Bezeichnung „agony aunt“ (wörtlich: „Kummer-Tante“), die traditionell eine Frau in derselben Rolle beschreibt.

Der Begriff ist in Großbritannien und anderen englischsprachigen Ländern besonders gebräuchlich und vereint journalistische Tätigkeit mit einem empathischen, beratenden Ansatz.

Bedeutung

Agony uncle ist ein informeller Ausdruck für:

Einen männlichen Ratgeber, der in der Öffentlichkeit – insbesondere in Print- oder Onlinemedien – auf Leserfragen zu Problemen in Liebe, Familie, Freundschaft, Gesundheit oder persönlichen Lebenskrisen antwortet.

Im Deutschen könnte man ihn als „Kummer-Onkel“, „Ratgeber-Kolumnist“ oder „Lebensberater in der Presse“ bezeichnen.

Verwendung im Kontext

  1. In Zeitungen oder Magazinen
    • „He works as an agony uncle for a popular teen magazine, helping readers with relationship advice.“
      (Er arbeitet als Kummer-Onkel für ein beliebtes Jugendmagazin und hilft den Lesern bei Beziehungsfragen.)
  2. In Online-Formaten
    • „The agony uncle answered readers‘ emails with empathy and a touch of humor.“
      (Der Kummer-Onkel beantwortete die E-Mails der Leser mit Einfühlungsvermögen und einem Hauch Humor.)
  3. Als humorvolle Selbstbeschreibung
    • „At work, I’m the agony uncle — everyone comes to me with their problems.“
      (Bei der Arbeit bin ich der Kummer-Onkel – alle kommen mit ihren Problemen zu mir.)

Herkunft und Entwicklung

Der Begriff entwickelte sich im frühen 20. Jahrhundert aus der Tradition der „problem pages“, also Ratgeberseiten in Zeitungen, die sich meist an ein weibliches Publikum richteten. Während die „agony aunt“ eine fest etablierte Figur in der britischen Presse war, wurde der Ausdruck „agony uncle“ später eingeführt, um Männer in derselben Funktion zu beschreiben – oft in einem etwas humorvollen oder ironischen Ton.

Beispiele für bekannte „agony uncles“

  • Dan Savage – US-amerikanischer Kolumnist, bekannt für seine LGBTQ+-freundliche Ratgeberkolumne Savage Love.
  • Jeremy Kyle – ehemaliger TV-Moderator in Großbritannien, der in seiner Show als eine Art „TV-Agony-Uncle“ auftrat.

Synonyme und verwandte Begriffe

  • advice columnist – Ratgeberkolumnist (geschlechtsneutral)
  • agony aunt – Kummer-Tante (weibliches Gegenstück)
  • problem-solver – Problemlöser
  • counselor – Berater (im weiteren Sinn)

Antonyme

  • troublemaker – Unruhestifter
  • indifferent person – gleichgültige Person
    (sinnbildlich jemand, der keine Ratschläge gibt oder sich nicht für die Probleme anderer interessiert)

Fazit

„Agony uncle“ ist ein charmantes und kulturell aufgeladenes englisches Wort, das eine besondere Rolle in der Medienlandschaft beschreibt: den männlichen Ratgeber, der mit Empathie und Erfahrung Leserinnen und Lesern durch ihre persönlichen Krisen hilft. Ob ernsthaft oder ironisch verwendet – der Begriff bietet einen spannenden Einblick in englischsprachige Kommunikation und Popkultur.

Wenn Sie beim nächsten Mal auf eine britische „problem page“ stoßen und dort ein Mann antwortet – dann wissen Sie: That’s the agony uncle.

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