Der englische Ausdruck „agony column“ bezeichnet eine spezielle Rubrik in Zeitungen, Zeitschriften oder Online-Medien, in der Leser:innen anonym persönliche Probleme schildern und Ratschläge von einer beratenden Person – meist einer Redakteurin oder einem Redakteur – erhalten. Im Deutschen entspricht dies der sogenannten Kummerkastenrubrik oder einer Ratgeberkolumne.

Bedeutung

Agony column bedeutet wörtlich übersetzt „Schmerzensspalte“. Im übertragenen Sinn steht der Ausdruck für eine Kolumne, in der emotionale oder zwischenmenschliche Sorgen öffentlich gemacht und kommentiert werden. Die Leser:innen schreiben meist über Themen wie:

  • Liebeskummer
  • Familienkonflikte
  • Probleme im Beruf
  • Identitäts- oder Lebenskrisen

Die Antworten sind häufig einfühlsam, manchmal humorvoll, und oft auch gesellschaftskritisch oder moralisch reflektierend.

Sprachgebrauch und Beispiele

  • „I always read the agony column in the Sunday paper – some of the letters are heart-wrenching!“
    (Ich lese immer die Kummerkastenrubrik in der Sonntagszeitung – einige der Briefe sind wirklich herzzerreißend!)
  • „She became famous for her witty responses in the agony column of a popular lifestyle magazine.“
    (Sie wurde bekannt für ihre witzigen Antworten in der Ratgeberkolumne eines beliebten Lifestyle-Magazins.)
  • „The agony column offers insight into the private struggles people usually don’t speak about openly.“
    (Die Kummerkastenrubrik gewährt Einblicke in private Kämpfe, über die Menschen normalerweise nicht offen sprechen.)

Herkunft und Geschichte

Der Begriff „agony column“ wurde bereits im 19. Jahrhundert im britischen Englisch verwendet. Ursprünglich diente die Rubrik nicht nur dem Austausch von Gefühlen, sondern auch als Nachrichtenplattform – etwa zur anonymen Kontaktaufnahme („Dear A.J.: Please meet me at Paddington…“). Erst im Laufe der Zeit wandelte sich die „agony column“ zu einem Format für Lebensberatung.

Berühmte „agony aunts“ (wörtlich: „Kummer-Tanten“) wie Ann Landers oder Dear Abby prägten das Genre über Jahrzehnte hinweg.

Verwandte Begriffe

Englischer BegriffDeutsche Entsprechung
Agony auntKummerkastentante / Ratgeberin
Advice columnRatgeberkolumne
Dear Abby-style columnTypische Lebenshilferubrik

Antonyme / Gegenbegriffe

Ein direktes Gegenteil zur „agony column“ gibt es nicht, doch im Kontrast dazu stehen:

  • Nachrichtenkolumnen (faktenbasiert, sachlich)
  • Satirische Kolumnen (humorvoll, kritisch)
  • Politische Kommentare (analytisch, argumentativ)

Fazit

Die agony column ist ein faszinierendes Element der englischsprachigen Medienkultur – eine Mischung aus Beichte, Beratung und öffentlichem Seelenstriptease. Sie bietet nicht nur individuelle Hilfe, sondern auch gesellschaftliche Einblicke in Werte, Normen und Emotionen. Wer die englische Sprache in ihrer alltäglichen, emotionalen Dimension besser verstehen möchte, findet in solchen Kolumnen einen wertvollen Zugang.

Tipp: Lies regelmäßig agony columns in britischen oder amerikanischen Zeitungen wie The Guardian oder The New York Times, um dein Englisch zu verbessern und gleichzeitig ein feines Gespür für zwischenmenschliche Kommunikation zu entwickeln.

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