Das englische Wort „air-miss“ ist ein Fachbegriff aus der Luftfahrt und bezieht sich auf eine gefährliche Situation, bei der zwei Luftfahrzeuge einander ungewöhnlich nahekommen – näher, als es nach den geltenden Sicherheitsvorschriften erlaubt ist. Obwohl es sich um keinen tatsächlichen Zusammenstoß handelt, wird ein solcher Vorfall als Beinahe-Kollision oder Fastzusammenstoß klassifiziert.
Der Begriff ist besonders im britischen Englisch gebräuchlich; im amerikanischen Englisch verwendet man häufiger den Ausdruck „near miss“ oder „airprox“ (kurz für „aircraft proximity“).
Bedeutung
Air-miss bezeichnet einen beinahe Unfall zwischen zwei (oder mehr) Flugzeugen, der durch fehlerhafte Kommunikation, Navigationsprobleme oder Regelverstöße entstehen kann. Obwohl kein physischer Kontakt stattfindet, wird die Situation als ernst und sicherheitsrelevant eingestuft.
Verwendung im Luftfahrtkontext
Der Begriff wird hauptsächlich in der zivilen und militärischen Luftfahrt verwendet, insbesondere im Zusammenhang mit Sicherheitsberichten, Flugunfalluntersuchungen und Schulungen:
- „The pilot filed an air-miss report after noticing another aircraft flying dangerously close.“
(Der Pilot reichte einen Air-miss-Bericht ein, nachdem er ein anderes Flugzeug in gefährlich naher Entfernung bemerkte.) - „Air-miss incidents are thoroughly investigated to improve air traffic control procedures.“
(Air-miss-Vorfälle werden gründlich untersucht, um die Abläufe in der Flugsicherung zu verbessern.)
Typische Ursachen für einen Air-miss
Ein Air-miss kann aus verschiedenen Gründen entstehen:
- Fehlkommunikation zwischen Piloten und Fluglotsen
- Abweichung von Flugplänen
- Technische Störungen (z. B. Transponder- oder Radarausfall)
- Unzureichende Trennung durch die Flugsicherung
- Verletzung von Luftraumregeln
Unterschied zu verwandten Begriffen
| Begriff | Bedeutung |
|---|---|
| Air-miss | Britischer Ausdruck für eine Beinahe-Kollision in der Luft |
| Near miss | Allgemeiner Ausdruck für einen Beinahezusammenstoß |
| Airprox | Technischer Fachbegriff, der in der Luftfahrt weltweit verwendet wird |
Bedeutung für die Flugsicherheit
Air-miss-Vorfälle sind ein zentraler Bestandteil der Sicherheitsanalyse im Luftverkehr. Sie gelten als Warnzeichen für potenzielle Risiken und tragen dazu bei, Abläufe zu verbessern, Systeme zu optimieren und Schulungen für Piloten und Fluglotsen weiterzuentwickeln.
Die Untersuchung von Air-misses erfolgt oft durch nationale Luftfahrtbehörden (z. B. die CAA im Vereinigten Königreich oder die FAA in den USA) und kann zu Änderungen in der Luftraumstruktur oder im Flugverkehrsmanagement führen.
Fazit
Der Begriff „air-miss“ beschreibt eine ernste, aber folgenlose Beinahe-Kollision in der Luftfahrt und steht sinnbildlich für die Bedeutung von Präzision, Kommunikation und technischer Zuverlässigkeit im Flugverkehr. Als englischer Fachbegriff ist er vor allem in britisch geprägten Kontexten geläufig und ein wichtiger Bestandteil des sicherheitsbezogenen Wortschatzes in der Luftfahrt.
Merktipp: Auch wenn es keine Kollision gab – ein air-miss ist immer ein Warnsignal für mögliche Schwachstellen im System.

















