Der englische Begriff „aid climbing“ stammt aus dem Klettersport und bezeichnet eine besondere Klettertechnik, bei der der Kletterer künstliche Hilfsmittel verwendet, um eine Wand zu erklimmen. Im Gegensatz zum „free climbing“ (Freiklettern), bei dem nur natürliche Strukturen wie Felsen, Risse und Vorsprünge zur Fortbewegung genutzt werden, kommt beim Aid Climbing gezielt technische Ausrüstung wie Haken, Leitern (etriers), Keile und mobile Sicherungen zum Einsatz, um den Aufstieg zu ermöglichen.
Bedeutung
„Aid climbing“ bedeutet wörtlich übersetzt „Hilfsmittel-Klettern“ und bezeichnet das technische Klettern, bei dem das Körpergewicht des Kletternden auf die Ausrüstung übertragen wird. Diese Technik wird oft angewendet, wenn eine Route zu schwer oder unmöglich ist, nur mit Muskelkraft und Reibung zu bewältigen.
Verwendung im Klettersport
Aid climbing wird besonders dort eingesetzt, wo:
- keine natürlichen Griffe oder Tritte vorhanden sind,
- der Fels zu glatt oder überhängend ist,
- es sich um Big Wall-Klettern handelt (mehrseillängige Routen mit Übernachtung an der Wand),
- historische Erstbegehungen rekonstruiert oder nachvollzogen werden.
Beispiele:
- „The Yosemite big walls are famous for their challenging aid climbing routes.“
(Die Big Walls in Yosemite sind berühmt für ihre anspruchsvollen Aid-Climbing-Routen.) - „He used aid climbing techniques to overcome the blank granite face.“
(Er verwendete Aid-Climbing-Techniken, um die glatte Granitwand zu überwinden.)
Typische Ausrüstung beim Aid Climbing
- Hooks (Haken)
- Pitons (Felshaken)
- Cams und Nuts (mobile Sicherungsmittel)
- Etriers (Steigleitern aus Stoff oder Draht)
- Daisy Chains (verstellbare Verbindungsschlaufen)
- Hammer (zum Einschlagen und Entfernen von Haken)
Aid Climbing vs. Free Climbing
Aid Climbing | Free Climbing |
---|---|
Klettern mit Belastung der Ausrüstung | Klettern mit eigener Körperkraft |
Fokus auf Technik und Taktik | Fokus auf Kraft, Technik, Beweglichkeit |
Ausrüstung dient als Fortbewegungsmittel | Ausrüstung dient nur der Sicherung |
Häufig bei Big Walls | Häufig bei Sportkletterrouten |
Typische Begriffe im Aid Climbing
- A0, A1 bis A5 – Schwierigkeitsskala im Aid Climbing: A0 bedeutet einfache technische Hilfsmittel, A5 steht für extrem schwierige, gefährliche Passagen mit schlechter Absicherung.
- Clean Aid – Aid Climbing ohne Bohrhaken oder eingeschlagene Haken, ausschließlich mit mobilen Sicherungen.
- Nail-up – Klettern mit vielen eingeschlagenen Haken (heute seltener, da Fels schädigend).
Sprachlicher Hinweis für Deutschlernende
Der Begriff „aid climbing“ wird auch im Deutschen oft in der englischen Form verwendet – besonders in der Kletterszene. Es gibt aber auch Umschreibungen wie „technisches Klettern“ oder „Klettern mit Hilfsmitteln“, die sich im allgemeinen Sprachgebrauch durchgesetzt haben.
Fazit
Der Begriff „aid climbing“ ist ein fester Bestandteil des englischen Klettervokabulars und beschreibt eine anspruchsvolle Klettertechnik, bei der Ausrüstung aktiv zum Vorankommen eingesetzt wird. Für Deutschsprachige, die sich mit englischsprachiger Kletterliteratur oder internationalen Klettergebieten befassen, ist das Verständnis dieses Begriffs unerlässlich.
Wer also Begriffe wie free solo, belay, pitch, gear placement oder eben aid climbing kennt, ist nicht nur sprachlich, sondern auch klettertechnisch gut gerüstet.